Das kam unerwartet! Kurz vor einem lauschigen Sonnenuntergangs-Bierchen mit ihrem Partner machte Lisa (@lisilottisworld) aus einem spontanen Bauchgefühl heraus einen Schwangerschaftstest. Wenige Minuten später saßen die beiden mit offenen Mündern auf dem Sofa und konnten es gar nicht glauben: er war positiv. Und nicht nur das, kurze Zeit später stellte sich heraus, dass es nicht nur ein sondern gleich zwei Babys sind, die da in Lisas Bauch heranwachsen. Die Physiotherapeutin und Yoga-Lehrerin ist wahnsinnig glücklich über dieses Wunder im Doppelpack und ganz zurecht super stolz auf ihren Körper, der gerade Großartiges leistet.
Wir wollten von der sympathischen Wahl-Münchnerin wissen, wie sie die Zwillingsschwangerschaft erlebt und welche Rolle Yoga in dieser besonderen Zeit für sie spielt. Dabei verriet sie uns ganz offen, dass die Veränderung von Lisa zu „Mama Lisa“ nicht nur körperlich in vollem Gange ist, sondern sich auch in ihrem Denken und Fühlen schon bemerkbar macht.
Lisa im Mamarella Interview
Liebe Lisa, du bist gerade mit Zwillingen schwanger, herzlichen Glückwunsch dazu! Erzähle uns doch mal von dem Moment, als du erfahren hast, dass du schwanger bist. Wem hast du es zuerst erzählt?
Es war einmal ein schöner Sonntag im Frühling 2021… Mein Partner und ich haben den Tag mit Fahrrädern und Picknick verbracht. Zum Abschluss des Tages wollten wir uns spontan ein Bier an der Tankstelle kaufen, und noch einmal los, den Sonnenuntergang genießen. Aus einem Gefühl heraus meinte ich zwischen Tür und Angel, dass ich kurz den Schwangerschaftstest mache, der schon seit Wochen in der Badschublade lag. Null haben wir damit gerechnet, dass er tatsächlich positiv wird. Aber ein paar Minuten später saßen wir dann mit offenen Mündern auf der Couch – eigentlich grad auf dem Sprung, mit Jacken und Schuhen schon an… Das Bier haben wir uns dann trotzdem geholt, nur dass meins erstmals alkoholfrei war.
Erzählt habe ich es ziemlich schnell einer guten Freundin aus dem Studium, welche selber letztes Jahr ihr erstes Kind bekommen hat. Wir wollten zwar bis nach der 12. SSW warten – aber da sind doch plötzlich so viele Fragen und kein anderes Thema mehr im Kopf! Kurz danach habe ich auch meinen Chef eingeweiht, der sich fast mit am meisten gefreut hat ?. Ein schönes Gefühl ist das, all diese Mitfreude. Wobei auch die Anfangszeit, in der noch keiner Bescheid weiß und man mit seinem Partner dieses wundervolle Geheimnis hütet, etwas sehr Besonderes hat.
Und dann die Nachricht: es werden zwei Babys! Wie ging es dir/euch damit? Wie hat euer Umfeld reagiert?
Das war unglaublich. Wegen der Corona–Regeln darf der Partner nicht mit zu den Untersuchungen. Er hat aber vor der Praxis gewartet. Wir waren doch so unglaublich aufgeregt, ob da ein Herzschlag ist oder nicht! Als ich nach einer gefühlten Ewigkeit rauskam, hat er versucht in meinem Gesicht abzulesen, ob da Freude oder Trauer ist. Verwirrt war er allerdings, als ich mich eindeutig gefreut hab, aber immer wieder wiederholt hab „Du glaubst nicht, was los ist!!!“ (ich hab es selber noch nicht geglaubt). „Ja ist da nun ein Herzschlag?“ „Ja…sogar zwei“. Da kribbelt mir noch immer das Herz. Es ist so ein Wunder. Ein doppeltes Wunder. Niemals war diese Vorstellung in unserem Horizont. Wir haben beide keine Zwillinge in der Familie (eine der ersten Fragen, die man stets gestellt bekommt, neben der Aussage „da kommt aber was auf euch zu!“). Den ganzen Heimweg haben wir unsere Räder geschoben und haben nur immer wieder gemurmelt „Zwillinge…Wir bekommen ZWEI Babies…“. Inzwischen ist es schon so sehr unsere ´Normalität`, aber hin und wieder kommt mir immer noch wieder dieser Gedanke, wie verrückt es ist, dass da zeitgleich zwei Kinder nebeneinander in meinem Bauch wachsen. Und ich bin ganz schön stolz darauf.
Unser Umfeld freut sich riesig mit uns. Aber es ist immer wieder lustig, wenn wir mitteilen, dass „wir“ schwanger sind – als Reaktion: Freude, Glückwünsche. Dann der Zusatz „…und es werden zwei“ – Reaktion: pure Überraschung und Unglaube. Ein toller Zusatz. Und irgendwie kennt jeder jemanden der jemanden kennt, der jemanden kennt, der auch letztens Zwillinge bekommen hat.
Wisst und verratet ihr schon, ob es ein Jungen/Mädchen-Doppelpack oder ein Pärchen wird?
Es werden tatsächlich zwei Jungs. Das bringt meine Familie mal wieder ins Gleichgewicht – oder auch vollkommen aus dem Ruder, wir sind ganz schön frauenlastig 🙂
Thema Namenssuche: Gestaltet sie sich bei gleich zwei Babys schwierig oder habt ihr euch schon längst entschieden?
Wir haben uns schon früh entschieden und reden mit den beiden im Bauch bereits mit ihren Namen. Ich muss mich ständig beherrschen, mich nicht zu verplappern und brav bei „der Untere“ oder „der Obere“ zu bleiben, wenn ich Freunden oder Familie von den Untersuchungen erzähle. Gar nicht so leicht ?. Ich dachte immer, Mädchennamen wären einfacher, da es so unglaublich viele schöne gibt (ich habe schon immer eine Favoritenliste in meinem Tagebuch), im Endeffekt war die Entscheidung bei zwei Buben jedoch viel leichter und die Namen standen schnell und einvernehmlich fest.
Wie erlebst du die Schwangerschaft, hast du Beschwerden? Was tut dir gerade gut, was macht dir vielleicht Probleme?
Leider hatte ich lange mit Übelkeit und starkem Erbrechen zu kämpfen, was ganz schön kräftezehrend war. Die ersten vier Monate habe ich also viel auf der Couch und im Bad verbracht – trotzdem zwischendrin über Video noch Yoga unterrichtet. Im Nachhinein frag ich mich, wie das funktioniert hat. Zum Glück ist das nun vorbei und ich kann diese besondere Zeit noch mehr genießen. Ich liebe es, seit der Schwangerschaft einfach zu Hause zu sein, viel Ruhe zu haben und in den eigenen vier Wänden zu sein. Wie ein gemütliches Nestchen zum Brüten. Sogar nach unseren beiden Kurzurlauben diesen Sommer war ich super froh wieder heimzukommen und mir nach belieben Tag und Nacht Nudeln zu kochen (da geht derzeit nichts drüber)!
Was gut tut sind lange Spaziergänge mit anderen Schwangeren, sich austauschen, mit dem Partner ruhige Abende zu verbringen, einfach zu zweit oder mit guten Freunden, immer wieder zu ruhen, zu lesen, zu schreiben, Bewegung auf der Yogamatte und auch mal ein Bad gegen die schmerzenden Füße – die müssen immerhin mal eben 15kg mehr schleppen – das macht sich bemerkbar. Ich liebe es nach wie vor Fahrrad zu fahren, aber in den letzten Tagen merke ich doch, dass langsam alles etwas anstrengender wird, sich der Körper schwerfällig anfühlt. Das ist ein seltsames Gefühl, wenn man stets aktiv und sportlich ist/war. Aber ich genieße es und weiß ja, dass all das nur temporär ist und am Ende wahrscheinlich viel zu schnell vorbei geht.
Wir Frauen neigen ja leider zu Zweifeln und Sorgen, was die körperlichen Veränderungen während einer Schwangerschaft angeht. Fühlst du dich mit Babybauch immer zu 100 Prozent wohl in deiner Haut oder gibt es Momente, in denen du Selbstzweifel hast?
Ich fühle mich wohl mit meinem Bauch und bin riesig stolz! Was mir eher neu und teilweise unangenehm ist, vor allem wenn ich allein unterwegs bin, ist ein Gefühl von Schwerfälligkeit, Hilflosigkeit und irgendwo des Ausgeliefertseins. Ich kenne meinen Körper nur fit und trainiert. Ich hab bisher nie viel ruhig gesessen. Ich wusste immer, ich kann mich im Zweifel wehren oder einfach losrennen. Mit so einem großen Bauch, schweren Beinen, und solch wertvoller Fracht in einem, fühlt man sich plötzlich ganz anders.
Ich glaube ich entwickle mit der Schwangerschaft erstmals ein echtes Verantwortungsgefühl. Ich hab mir nie groß Gedanken gemacht, im Dunklen raus zu gehen, alleine Reisen zu gehen, nachts nach haus zu kommen. Das ändert sich gewaltig. Sobald es dunkel wird, sitz ich eingekuschelt auf der Couch ?. Auf meinen Körper und Bauch bin ich wahnsinnig stolz, nur ist da eben dieses Gefühl, ihn grad etwas schützen zu müssen.
Wie stellst du dir das Leben mit zwei Neugeborenen vor? Wie plant ihr beide eure Elternzeit?
Das ist eine gute Frage! Ich lasse gerne alles auf mich zukommen, mache aber gleichzeitig immer viele Pläne, was ich alles in der Zeit machen mag (Fortbildungen, Projekte,…) – meistens viel zu viel. Ich denke im Endeffekt werden die Zwei einen schon ganz schön auf Trab halten aber das ist auch gut so. Einfach im Moment sein und den Weg vollkommen genießen. Es wird sich einiges ändern und ich freu mich drauf! Ein ganz neuer Abschnitt, alles zu seiner Zeit.
Mein Partner bleibt die ersten beiden Monate mit zu Hause, was mich riesig freut. Wir müssen uns ja zu viert als Familie erstmal einfinden. Nächsten Sommer nimmt er sich dann nochmal ein bis zwei Monate, in denen wir vielleicht schon ein bisschen mehr mit den beiden unternehmen können. Ein Camper steht noch hoch oben auf unserer Anschaffungsliste. Außerdem kommt meine Schwester Ende des Jahres für zwei Monate zur Hilfe. So tolle Unterstützung ist wirklich viel wert. Und ansonsten müssen unsere Freunde sich wohl aufs Babysitten vorbereiten – denn uns ist sehr wichtig, auch mit Kindern unsere Partnerschaft und Zeit zu zweit regelmäßig zu pflegen.
Lisa über Yoga in der Schwangerschaft
Du liebst und lebst Yoga und das ganz offensichtlich auch mit Babybauch. Fällt dir dein Sport jetzt mit Zwillingsbabybauch bedeutend schwerer?
Nein. Yoga ist super wohltuend in der Schwangerschaft. Wobei man bedenken muss, dass es sehr viele unterschiedliche Arten gibt, Yoga zu praktizieren. Die zweistündigen Poweryoga Kurse mit Handstandtraining und verrückten Verknotungen kann ich natürlich nicht mehr ausführen. Aber sanftere Kurse, mit einer guten Kombination aus Balance, Beinkraft, achtsamer Bewegung und Augenmerk auf Atmung und den eigenen Körper zu erkunden sind bis zum Ende gut durchführbar.
Was kann Yoga in der Schwangerschaft „leisten“ – für dich ganz persönlich und ganz allgemein für alle Schwangeren?
Was für mich der größte Vorteil beim Yoga ist, dass nicht Übungen stupide wiederholt werden, sondern dass man sich achtsam bewegt, lernt auf den Körper zu hören und das ganze auch noch mit tiefer Atmung verknüpft. Dabei werden tiefe Muskelgruppen angesprochen, gekräftigt und gedehnt. Wenn das mal nicht die optimale Geburtsvorbereitung ist. Außerdem lässt sich jede Praxis so individuell gestalten, dass man eigentlich keine Ausrede hat, nicht auf die Matte zu gehen – und wenn es nur 10 Minuten am Tag sind. Die klassischen Schwangerschaftsbeschwerden an Becken, Rücken und Co. lassen sich durch einfache regelmäßige Bewegung super in den Griff bekommen.
Außerdem fällt es mir oft leichter an schlappen Tagen mich zu einer kleinen Runde Yoga zu bewegen und wenn der Körper dann aufwacht, noch ein Workout anzuhängen oder auch nicht, statt mir direkt ein anstrengendes Workout vorzunehmen und am Ende gar nichts zu machen. Ich bin sehr froh, über Yoga in meinem Leben, besonders in der Schwangerschaft und wenn man sich etwas mit dem Thema beschäftigt, geht die Praxis weit über die Matte hinaus, aber das noch zu vertiefen, würde hier wohl auch den Rahmen sprengen…?
Welche Übungen sind gerade in der Schwangerschaft empfehlenswert, welche sollte man sein lassen?
Das A und O ist, auf den Körper zu hören und der sagt einem ziemlich gut, was angenehm ist und was nicht. Theoretisch kann man alle Übungen ausführen, die den Bauch nicht zu stark komprimieren oder die Bauchmuskeln zu stark fordern. Enge Drehungen lasse ich zum Beispiel komplett weg. Als „die“ Geburtsvorbereitungspose wird die tiefe Hocke `Malasana` angepriesen, super die Hüften zu öffnen und den Beckenboden zu stärken. Klassische Katze-Kuh Bewegungen sind wunderbar für den Rücken. Viele der Übungen lassen sich ohne jegliche Vorkenntnisse durchführen.
Allerdings sollte man sich keine neuen Ziele stecken in der Schwangerschaft, zum Beispiel sollte ein Kopfstand nur praktiziert werden, wenn man ihn schon vorher sicher beherrscht hat. Stürze sollten tunlichst vermieden werden. Aber da gibt es mehr als genug Übungen, die Praxis ganz seinen Ansprüchen und dem eigenen Level anzupassen. Ich persönlich liebe sämtliche Übungen, die die Seiten strecken und aufdehnen. Danach fühlt sich der ganze Oberkörper wunderbar leicht und entlastet an – eine herrliche Wohltat, vor allem bei größer und schwerer werdendem Bauch.
Lisa über ihren Style und Umstandsmode
Wie würdest du deinen Style beschreiben? Hat er sich in der Schwangerschaft verändert?
Ich denke mein Style ist im Alltag recht sportlich leger, trage aber auch sehr gerne Sommerkleidchen. Am Anfang der Schwangerschaft hab ich eine ganze Kiste mit aussortierter Umstandskleidung von einer Bekannten bekommen. Die meisten Sachen davon waren leider gar nicht mein Stil aber mir hat tatsächlich schnell nichts mehr von meinen Sachen gepasst und ich hab dankend alles angenommen. Enge Jeans konnte ich von Anfang an nicht mehr tragen. Also ja, so gesehen hat mein Stil sich verändert, aber einige Teile habe ich dann doch selber gekauft und fühle mich darin auch nach wie vor am wohlsten. Ab und an macht es schon Spaß, etwas mit dem Style zu spielen und mal was ganz anderes auszuprobieren.
Was ist dein persönlichen Must Have in Sachen Umstandsmode?
Bequeme Umstandskleider! Mehr denn je liebe ich es, mich nicht eingeengt in meiner Kleidung zu fühlen. Von euch habe ich ein langes Stoffkleid, was ich tatsächlich am meisten trage. Das würde ich nicht mehr eintauschen. Auch nicht fehlen dürfen bequeme Umstandsleggings oder Stoffhosen.
In welcher Woche hast du dein erstes richtiges Umstandsmode-Stück getragen und was war das?
Als erstes habe ich meine Jeans eingetauscht. Da gibt es super angenehme Umstandshosen auch Umstandsjeans mit Stoffbund über dem Bauch. Die habe ich schon früh getragen, auch wenn ich noch keinen Bauch hatte, konnte ich den Druck von Knopf und engem Bund nicht mehr haben. Ziemlich schnell gefolgt von Yogahosen. Da muss man sich einfach frei bewegen können.
Danke, Lisa, für das offene Interview und die spannenden Einblicke in dein Leben mit Babybauch. Wir wünschen dir für die bevorstehende Zeit alles Gute!
Shop the Look: Lisas Umstandskleid und Yoga-Outfit
Für ihre Yoga Routinen trägt Lisa gern bequeme Umstandsleggings und Sport Still BHs, die ihr maximal Bewegungsfreiheit lassen. Die geblümte Umstandsleggings aus Bio-Baumwolle kann sie dabei bequem bis über den Bauch ziehen. Die Leggings wurde unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt und aus nachhaltiger Baumwolle gefertigt, ebenso wie der Organic Sport Still BH navy. Nach der Schwangerschaft kann Lisa dank des flexiblen Ausschnitts des Bustiers ganz unkompliziert darin stillen.
Das Midi Umstands- und Stillkleid aus weicher Bambus-Viskose lässt sich an der Taille individuell an die sich verändernde Figur anpassen. Lisas Babybauch hat darin viel Platz zum Wachsen. Nach der Geburt kann sie ihre Babys einfach und diskret stillen, indem sie die Stofflagen des doppellagigen Oberteils auseinanderschiebt. Auch nach der Schwangerschaft und Stillzeit kann sie das Kleid prima weitertragen.